Zusammenfassung: In den letzten Jahren konnte in Österreich eine Häufung an Waldbrand-Anomalien beobachtet werden (z. B. Sommer 2013, Spätherbst 2015, Frühjahr 2020). Regionale Klimamodelle und verschiedene Studien zeigen, dass in den nächsten Jahren mit längeren und intensiveren Trockenperioden und Hitzewellen zu rechnen ist. Damit ist eine Zunahme massiver Waldbrandereignisse in Österreich wahrscheinlich. Diesbezüglich ist das große Projektziel die Erstellung einer Waldbrandrisikokarte für ganz Österreich und die Ermittlung der Entstehungsgefahr von Waldbränden und der Ableitung des Waldbrandverhaltens zur Abschätzung der Schadenspotentiale.
Es wurde eine gemeinsame Kooperation von der Universität für Bodenkultur (Institut für Waldbau), der TU Wien (Department für Geodäsie und Geoinformation), dem BFW (Institut für Waldinventur – Fernerkundung), dem BMLV (Truppenübungsplatz Allentsteig) und dem NÖFSZ (Feuerwehr- und Sicherheitszentrum) vereinbart.
Von BFW-Seite geht es im speziellen um die operationelle Österreichweite Bearbeitung von Luftbildern zu einer 3D Punktewolke, aus der im Weiteren ein Oberflächenmodell der Vegetation abgeleitet werden kann. Auch die Bilder von Sentinel2-Satelliten des Erdbeobachtungsprogrammes Copernicus der Europäischen Union werden operationell vorprozessiert. Es werden radiometrische Indizes berechnet, um die jahreszeitliche Vegetationsentwicklung zu dokumentieren. Weiters wird die bereits bestehende Baumartenmischungskarte weiterentwickelt und verfeinert. Die Umsetzung der zuvor erarbeiteten Methoden für ganz Österreich erfordert bei der großen Datenmenge (400 Mio. Pixel aus den Sentinel-2 Satellitendaten und 40 Milliarden Pixel des Geländemodells) zusätzliche Programmierarbeiten.
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