externe Partner: Universität für Bodenkultur Wien (Koordinator)
Kernbotschaft:
Der Einfluss der Temperatur auf die Entwicklung des Sechszähnigen Kiefernborkenkäfers wurde untersucht: die Optimaltemperatur liegt bei 30,3 °C, der unter und obere Entwicklungsnullpunkt liegen bei 10,2 °C und 36,4 °.
Der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer zeigt eine klare Präferenz der Weißkiefer gegenüber Schwarzkiefer und Douglasie.
Der Erreger des Kieferntriebsterbens, Diplodia sapinea, wurde sowohl aus dem Kiefernborkenkäfer als auch aus Douglasien mit absterbenden Kronen isoliert.
Pathogenität und Virulenz von Diplodia sapinea bei Douglasie wurden experimentell nachgewiesen.
Verschiedene heimische Borkenkäferarten attackieren die Douglasie; der Befall steht im Zusammenhang mit Vorschädigung durch Trockenheit und benachbartem Befall an anderen Baumarten.
Zusammenfassung:In den vergangenen Jahren wurde der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) zu einem bedeutenden Mortalitätsfaktor an Kiefern. Aufgrund steigender Temperaturen und ungünstiger Niederschlagsverteilung ist von einer erhöhten Prädisposition von Nadelwäldern gegenüber Borkenkäferbefall auszugehen. Dadurch könnte auch die Douglasie, die ein Potential für die Forstwirtschaft beim Waldumbau in Richtung klimafitter Wälder besitzt, stärker in Bedrängnis geraten. Das vorliegende Projekt in Kooperation von BOKU und BFW erhob neue, grundlegende Daten zur Biologie und Ökologie von I. acuminatus und untersuchte die Wirtseignung der Douglasie für diese Art. Darüber hinaus wurden aktuelle Schädigungen durch Borkenkäfer und andere Schadorganismen bei Douglasien untersucht.
Laboruntersuchungen ermittelten die Optimaltemperatur für die Entwicklung von I. acuminatus bei 30,3 °C. Bei 10,2 °C lag der untere und bei 36,4 °C der obere Entwicklungsnullpunkt. Wirtswahl und Brutversuche im Labor zeigten, dass I. acuminatus die Weißkiefer gegenüber Schwarzkiefer oder Douglasie bevorzugt. Zahlreiche mit I. acuminatus vergesellschaftete Pilze wurden isoliert; davon verursachten Diplodia sapinea und Ophiostoma tingens starke Symptome an Kiefern.
D. sapinea, der Erreger des Kieferntriebsterbens wurde auch aus Douglasien mit absterbenden Kronen isoliert. Laboruntersuchungen betätigten eine hohe Virulenz. Darüber hinaus wurden verschiedene heimische Borkenkäfer, wie Tannenborkenkäfer, Furchenflügeliger Fichtenborkenkäfer, Kupferstecher und Buchdrucker, an Douglasie gefunden. Die Umstände deuten auf sekundären Befall nach Vorschädigung durch Trockenheit, oft auch im Zusammenhang mit Borkenkäferbefall an anderen Bäumen in angrenzenden Beständen. Eine Befragung unter den Bezirksforstbehörden ergab Frost, Wildeinfluss sowie Douglasienschütten als weitere wichtige Schädigungsfaktoren an Douglasie.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer muss als bedeutender Schädling an Weißkiefer verstärkt beachtet werden.
Der Erreger des Kieferntriebsterbens, Diplodia sapinea, könnte an Douglasien zu einem wichtigen Schadfaktor werden; Symptome wie zurücksterbende Kronen sind zu beachten, die Ursache sollte abgeklärt werden.
Dürreperioden und ungünstige Niederschlagsverteilung im Zuge des Klimawandels dürften die Douglasie auch für heimische Borkenkäferarten anfällig machen; das Risiko für sekundären Käferbefall ist insbesondere im Nahbereich anderer Nadelholzbestände zu beachten.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Gernot Hoch | Bernhard Perny | Gottfried Steyrer
externe Partner: Universität für Bodenkultur Wien (Koordinator)
Kernbotschaft:
Der Einfluss der Temperatur auf die Entwicklung des Sechszähnigen Kiefernborkenkäfers wurde untersucht: die Optimaltemperatur liegt bei 30,3 °C, der unter und obere Entwicklungsnullpunkt liegen bei 10,2 °C und 36,4 °.
Der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer zeigt eine klare Präferenz der Weißkiefer gegenüber Schwarzkiefer und Douglasie.
Der Erreger des Kieferntriebsterbens, Diplodia sapinea, wurde sowohl aus dem Kiefernborkenkäfer als auch aus Douglasien mit absterbenden Kronen isoliert.
Pathogenität und Virulenz von Diplodia sapinea bei Douglasie wurden experimentell nachgewiesen.
Verschiedene heimische Borkenkäferarten attackieren die Douglasie; der Befall steht im Zusammenhang mit Vorschädigung durch Trockenheit und benachbartem Befall an anderen Baumarten.
Zusammenfassung:In den vergangenen Jahren wurde der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) zu einem bedeutenden Mortalitätsfaktor an Kiefern. Aufgrund steigender Temperaturen und ungünstiger Niederschlagsverteilung ist von einer erhöhten Prädisposition von Nadelwäldern gegenüber Borkenkäferbefall auszugehen. Dadurch könnte auch die Douglasie, die ein Potential für die Forstwirtschaft beim Waldumbau in Richtung klimafitter Wälder besitzt, stärker in Bedrängnis geraten. Das vorliegende Projekt in Kooperation von BOKU und BFW erhob neue, grundlegende Daten zur Biologie und Ökologie von I. acuminatus und untersuchte die Wirtseignung der Douglasie für diese Art. Darüber hinaus wurden aktuelle Schädigungen durch Borkenkäfer und andere Schadorganismen bei Douglasien untersucht.
Laboruntersuchungen ermittelten die Optimaltemperatur für die Entwicklung von I. acuminatus bei 30,3 °C. Bei 10,2 °C lag der untere und bei 36,4 °C der obere Entwicklungsnullpunkt. Wirtswahl und Brutversuche im Labor zeigten, dass I. acuminatus die Weißkiefer gegenüber Schwarzkiefer oder Douglasie bevorzugt. Zahlreiche mit I. acuminatus vergesellschaftete Pilze wurden isoliert; davon verursachten Diplodia sapinea und Ophiostoma tingens starke Symptome an Kiefern.
D. sapinea, der Erreger des Kieferntriebsterbens wurde auch aus Douglasien mit absterbenden Kronen isoliert. Laboruntersuchungen betätigten eine hohe Virulenz. Darüber hinaus wurden verschiedene heimische Borkenkäfer, wie Tannenborkenkäfer, Furchenflügeliger Fichtenborkenkäfer, Kupferstecher und Buchdrucker, an Douglasie gefunden. Die Umstände deuten auf sekundären Befall nach Vorschädigung durch Trockenheit, oft auch im Zusammenhang mit Borkenkäferbefall an anderen Bäumen in angrenzenden Beständen. Eine Befragung unter den Bezirksforstbehörden ergab Frost, Wildeinfluss sowie Douglasienschütten als weitere wichtige Schädigungsfaktoren an Douglasie.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer muss als bedeutender Schädling an Weißkiefer verstärkt beachtet werden.
Der Erreger des Kieferntriebsterbens, Diplodia sapinea, könnte an Douglasien zu einem wichtigen Schadfaktor werden; Symptome wie zurücksterbende Kronen sind zu beachten, die Ursache sollte abgeklärt werden.
Dürreperioden und ungünstige Niederschlagsverteilung im Zuge des Klimawandels dürften die Douglasie auch für heimische Borkenkäferarten anfällig machen; das Risiko für sekundären Käferbefall ist insbesondere im Nahbereich anderer Nadelholzbestände zu beachten.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Gernot Hoch | Bernhard Perny | Gottfried Steyrer