Zusammenfassung: In den vergangenen Jahren wurde vermehrter Befall von Kiefern aber auch Douglasien durch den Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) beobachtet, der besonders an Kiefern zu einem bedeutenden Mortalitätsfaktor wurde. Aufgrund steigender Temperaturen und ungünstiger Niederschlagsverteilung ist von einer erhöhten Prädisposition von Nadelwäldern gegenüber Borkenkäferbefall auszugehen. Dadurch könnte auch die Douglasie, die ein Potential für die Forstwirtschaft beim Waldumbau in Richtung klimafitter Wälder besitzt, stärker in Bedrängnis geraten. Kenntnisse über die Biologie, Ökologie und das Schadpotential von I. acuminatus sind äußerst limitiert. Dieses Wissen stellt jedoch die Basis für effektive Forstschutzmaßnahmen dar. Das vorliegende Projekt soll grundlegende Daten zur Biologie und Ökologie von I. acuminatus erarbeiten und die Bedeutung von heimischen Borkenkäfern als Schadfaktoren an Douglasie untersuchen. Das Projekt verfolgt vier Hauptziele:
1) Wirkung der Temperatur auf die Entwicklung des Sechszähnigen Kiefernborkenkäfers: In Laborversuchen sollen der obere und untere Entwicklungsnullpunkt sowie die optimale Temperatur für die Entwicklung des gesamten Lebenszyklus (von der Besiedlung bis zum Schlupf der geschlechtsreifen Jungkäfer) berechnet werden.
2) Wirtseignung verschiedener Baumarten für I. acuminatus: Messung der Entwicklungsgeschwindigkeit und die Anzahl an produzierten Nachkommen in Weißkiefer, Schwarzkiefer und Douglasie in Laborversuchen, um so die Eignung verschiedener Baumarten als Wirte beurteilen zu können.
3) Ermittlung der Bedeutung von I. acuminatus als Schädling an Douglasien und Untersuchung des Vorkommens anderer Borkenkäfer, wie z.B. Buchdrucker (Ips typographus), Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) oder Furchenflügeliger Fichtenborkenkäfer (Pityophtorus pityographus), sowie weiterer Schadfaktoren an dieser Baumart.
4) Untersuchung der Relevanz von Bläuepilzen für I. acuminatus und Wechselwirkung mit dem Wirtsbaum. |