Zusammenfassung: Für die nachhaltige Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffs Holz kommt der Mechanisierung der Waldbewirtschaftung große Bedeutung zu. Die Abstimmung der Technologie mit den ökologischen Rahmenbedingungen entscheidet maßgeblich über die Pfleglichkeit der Nutzung. Die besonders produktiven, oft 'schweren' Böden der Flysch- und Molassezone sind verdichtungsanfällig und stellen daher für die Mechanisierung eine Herausforderung dar. Bodenverdichtung durch Befahrungen verändert die Bodenstruktur und damit die Infiltrationskapazität, die pflanzenverfügbare Wasserspeicherkapazität, den Wasserhaushalt des Ökosystems und den Bodenlufthaushalt. Standortseigenschaften wie Durchwurzelbarkeit, Baumarteneignung, Produktivität, aber auch weitere Bodenfunktionen wie die Quellen- und Senkenwirkung des Bodens für Treibhausgase oder die Lebensraumfunktion für Bodenorganismen stehen in engem Zusammenhang mit der Bodenstruktur. Ein standortsangepasster Technologieeinsatz ist daher eine zentrale Grundlage der Waldbewirtschaftung auf verdichtungsanfälligen Böden. Ziel des gegenständlichen Projektes ist es, eine Datenbasis für die Beurteilung der Auswirkungen unterschiedlicher Holzerntetechnologien auf Waldstandorten mit verdichtungsanfälligen Böden für die aktuell herrschenden und künftig zu erwartenden klimatischen Verhältnisse zu schaffen. Anhand von dokumentierten Holzernteeinsätzen der letzten zehn Jahre und der, während der Projektlaufzeit unter kontrollierten Bedingungen durchgeführten, Nutzungen werden Auswirkungen verschiedener eingesetzter Technologien (Art, Ausführung) unter definierten Bodenzuständen (Wassergehalt, Boden gefroren oder nicht etc.) untersucht. Die Indikatoren erlauben eine Aussage über die Auswirkung unterschiedlicher Erntemaßnahmen auf die Bodenfunktionen, den verbleibenden Bestand sowie die Verjüngung. Der, über das Verhältnis von Oberflächenabfluss zu Infiltration, Wasserspeicherkapazität und Durchwurzelung des Bodens gesteuerten, Wasserverfügbarkeit kommt hierbei für den Folgebestand besondere Bedeutung zu. Diese Gegenüberstellung soll Waldbewirtschafter:innen eine praxisorientierte Entscheidungsmatrix liefern, die neben den zu erwartenden Holzerntekosten auch die Chancen und Risiken der verschiedenen Technologien klarstellt. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die Wahl der bestgeeigneten Holzerntetechnologie in Abhängigkeit von Standort und Witterung abzuleiten. Für Aus- und Weiterbildungszwecke werden Beispielflächen etabliert. |