Zusammenfassung: Kenntnisse über die spezifischen Trockenstressreaktionen unserer heimischen Baumarten sind notwendig, um zukünftige klimabedingte Verschiebungen ihrer Verbreitungszonen abzuschätzen. Die Buche ist die Hauptbaumart des Wienerwaldes, doch reagiert sie besonders empfindlich auf Bodentrockenheit und hohe Lufttemperaturen. Andere Baumarten wie Eiche, Hainbuche, Lärche, Rot- und Schwarzkiefer, Tanne, Fichte, Douglasie, Robinie und Spitzahorn sind gegenwärtig nur in geringem Ausmaß beigemischt. In diesem Projekt werden Standortsfaktoren, Holzalters- und holzchemische Analysen sowie ökohydrologische Modelle mit einem weltweit einzigartigen Datensatz (bis zu 97 Buchenbestände) aus Boden- und Blattdaten der Jahre 1984 und 2012 verschnitten. Weiters werden stabile Kohlenstoff-Isotope (13C/12C-Verhältnisse) in datierten Jahrringen analysiert, um Trockenstressperioden zu charakterisieren. Am BFW werden in diesen Jahrringen zehn Elemente bestimmt (P, K, Ca, Mg, Fe, Mn, Zn, B, Cu und Ni).
In diesem Projekt sollen folgende Punkte geklärt werden:
1) Wie trockenheitssensitiv ist die Buche im Vergleich zu den anderen vorkommenden Baumarten Eiche, Hainbuche, Lärche, Waldkiefer, Schwarzkiefer, Tanne, Fichte, Douglasie, Robine und Spitzahorn?
2) Welche chemischen Parameter der Jahrringe sind am besten geeignet, um die (historischen) Verdunstungsraten der zu untersuchenden Baumarten zu schätzen?
3) Wie beeinflussen Standortsfaktoren (Klima, Boden, Lage) die Reihenfolge der baumartenspezifischen Sensibilität?
4) Stimmen die experimentell erhobenen Daten mit den modellierten Bestandeswerten für Widerstand, Erholung und Resilienz bezüglich Bodentrockenheit überein, und wenn ja, sind klimabedingte Änderungen prognostizierbar?
Letztendlich ist es das Ziel, anhand historischer Trockenstressreaktionen der angeführten Baumarten zukünftige Bestockungsziele (beziehen sich auf Baumbestand pro Fläche) des Wienerwaldes für verschiedene Klimaszenarien abzuleiten.
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