Wiederaufnahme des Gesundheitszustandes der Eschen und Auswertung bereitgestellter Daten von potentiellen resistenten Eschen im Nationalpark Donau-Auen 2022-2024 - Resumption of the health state of the ash trees and evaluation of data provided from potentially resistant ash trees in the Donau-Auen National Park 2022-2024
Katharina Schwanda Abteilungsleitung interimistisch Institut für Waldschutz Phytopathologie Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1133 katharina.schwanda@bfw.gv.at VCard herunterladen
Kernbotschaft:
Nach fast einem Jahrzehnt der Beobachtungen der Krankheitsentwicklung befinden sich noch etwa 4% der Eschen in einem sehr guten Gesundheitszustand.
Reinbestände sind stärker betroffen (58% Überlebensrate nach 8 Jahren) als Mischbestände (82% Überlebensrate nach 6 Jahren).
Zwischen Kronen- und Stammbasisschädigung besteht kein direkter linearer Zusammenhang.
Hallimasch-Arten tragen zu einer erhöhten Mortalitätsrate innerhalb des Untersuchungsgebietes bei.
Die Auspflanzung der Einzelbaum-Absaaten toleranter Mutterbäume ist einer der ersten Versuche die Esche wieder als Baumart in den Wald zurückzuführen, hohe Ausfälle lassen erkennen, dass die Jugendphase trotz erhöhter Krankheitstoleranz der Einzelbäume ein gewisses Risiko birgt.
Zusammenfassung:Gegenwärtig werden Eschenbestände in Europa durch das Eschentriebsterben (ETS), verursacht durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus (Eschen-Stengelbecherchen), stark bedroht.
Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), optimal an Standorte in der harten Au angepasst, spielt in den Auwäldern des Nationalparks Donau-Auen eine wichtige Rolle als bestandesbildende Baumart. Die Erhaltung der Esche ist daher ein integraler Bestandteil des Schutzes der Donau-Auen, ihrer Artenvielfalt und des gebietstypischen Charakters.
Mit dem Ziel potentiell resistente Eschen zu identifizieren und die Krankheitsdynamik des ETS besser zu verstehen, wurden im niederösterreichischen Gebiet des Nationalparks Untersuchungsflächen eingerichtet. Auf diesen wurde seit 2016 alle zwei Jahre eine Einzelbaumansprache an 700 markierten Eschen durchgeführt, um den Gesundheitszustand zu beurteilen und die Krankheitsentwicklung zu erfassen.
Das Projekt 761A-2021-54 „Ökologie und Artenschutz im Nationalpark Donau-Auen“, gefördert durch die Maßnahme A.2.2. Monitoring Esche (Österreichisches Programm für Ländliche Entwicklung/ LE 2014-20), ermöglicht es, das Monitoring in den Jahren 2022 und 2024, erneut durchzuführen und damit die Langzeitbeobachtung fortzusetzen. Die gewonnen Daten sollen neben der Erfassung des gegenwärtigen Gesundheitszustandes der Auwälder, auch Informationen zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung von Einzelbäumen liefern. Ab dem Jahr 2022 begleitet das BFW zusätzlich mehrere Eschen-Aufforstungsflächen im Nationalpark. An diesen Standorten wurden im Winter 2021/2022 mehr als 1000 Sämlinge aus krankheitsresistentem Saatgut aus der Eschenplantage, die im Projekt „Esche in Not“ zur Erhaltung resistenter Eschen angelegt wurde, gesetzt. Hierbei werden wichtige Daten zur Entwicklung von Jungbäumen in Gebieten mit hohem Infektionsdruck gesammelt um Erkenntnisse für die Etablierung von neuen Eschenbeständen für die forstliche Praxis zu gewinnen. Aufgrund des Prozessschutzes in weiten Teilen des Nationalparks ergibt sich als Besonderheit dieses Projektes die Möglichkeit, die Krankheitsdynamik in einem weitgehend ungestörtem und naturnahem System zu beobachten.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Eschen mit geringer Kronenschädigung und gesunder Stammbasis nach wie vor erhalten (unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit).
Naturverjüngung gesunder Eschen fördern.
Berücksichtigung eines erhöhten Risikos von Kronenbruch und reduzierter Standfestigkeit bei Eschen mit hohem Kronentotholz-Anteil sowie geschädigter Stammbasis.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Thomas L. Cech | Veronika Neidel | Tamara Corcobado-Sánchez | Christine Hüttler | Andreas Daxer | Martin Brandstetter
Wiederaufnahme des Gesundheitszustandes der Eschen und Auswertung bereitgestellter Daten von potentiellen resistenten Eschen im Nationalpark Donau-Auen 2022-2024 - Resumption of the health state of the ash trees and evaluation of data provided from potentially resistant ash trees in the Donau-Auen National Park 2022-2024
Katharina Schwanda Abteilungsleitung interimistisch Institut für Waldschutz Phytopathologie Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1133 katharina.schwanda@bfw.gv.at VCard herunterladen
Kernbotschaft:
Nach fast einem Jahrzehnt der Beobachtungen der Krankheitsentwicklung befinden sich noch etwa 4% der Eschen in einem sehr guten Gesundheitszustand.
Reinbestände sind stärker betroffen (58% Überlebensrate nach 8 Jahren) als Mischbestände (82% Überlebensrate nach 6 Jahren).
Zwischen Kronen- und Stammbasisschädigung besteht kein direkter linearer Zusammenhang.
Hallimasch-Arten tragen zu einer erhöhten Mortalitätsrate innerhalb des Untersuchungsgebietes bei.
Die Auspflanzung der Einzelbaum-Absaaten toleranter Mutterbäume ist einer der ersten Versuche die Esche wieder als Baumart in den Wald zurückzuführen, hohe Ausfälle lassen erkennen, dass die Jugendphase trotz erhöhter Krankheitstoleranz der Einzelbäume ein gewisses Risiko birgt.
Zusammenfassung:Gegenwärtig werden Eschenbestände in Europa durch das Eschentriebsterben (ETS), verursacht durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus (Eschen-Stengelbecherchen), stark bedroht.
Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), optimal an Standorte in der harten Au angepasst, spielt in den Auwäldern des Nationalparks Donau-Auen eine wichtige Rolle als bestandesbildende Baumart. Die Erhaltung der Esche ist daher ein integraler Bestandteil des Schutzes der Donau-Auen, ihrer Artenvielfalt und des gebietstypischen Charakters.
Mit dem Ziel potentiell resistente Eschen zu identifizieren und die Krankheitsdynamik des ETS besser zu verstehen, wurden im niederösterreichischen Gebiet des Nationalparks Untersuchungsflächen eingerichtet. Auf diesen wurde seit 2016 alle zwei Jahre eine Einzelbaumansprache an 700 markierten Eschen durchgeführt, um den Gesundheitszustand zu beurteilen und die Krankheitsentwicklung zu erfassen.
Das Projekt 761A-2021-54 „Ökologie und Artenschutz im Nationalpark Donau-Auen“, gefördert durch die Maßnahme A.2.2. Monitoring Esche (Österreichisches Programm für Ländliche Entwicklung/ LE 2014-20), ermöglicht es, das Monitoring in den Jahren 2022 und 2024, erneut durchzuführen und damit die Langzeitbeobachtung fortzusetzen. Die gewonnen Daten sollen neben der Erfassung des gegenwärtigen Gesundheitszustandes der Auwälder, auch Informationen zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung von Einzelbäumen liefern. Ab dem Jahr 2022 begleitet das BFW zusätzlich mehrere Eschen-Aufforstungsflächen im Nationalpark. An diesen Standorten wurden im Winter 2021/2022 mehr als 1000 Sämlinge aus krankheitsresistentem Saatgut aus der Eschenplantage, die im Projekt „Esche in Not“ zur Erhaltung resistenter Eschen angelegt wurde, gesetzt. Hierbei werden wichtige Daten zur Entwicklung von Jungbäumen in Gebieten mit hohem Infektionsdruck gesammelt um Erkenntnisse für die Etablierung von neuen Eschenbeständen für die forstliche Praxis zu gewinnen. Aufgrund des Prozessschutzes in weiten Teilen des Nationalparks ergibt sich als Besonderheit dieses Projektes die Möglichkeit, die Krankheitsdynamik in einem weitgehend ungestörtem und naturnahem System zu beobachten.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Eschen mit geringer Kronenschädigung und gesunder Stammbasis nach wie vor erhalten (unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit).
Naturverjüngung gesunder Eschen fördern.
Berücksichtigung eines erhöhten Risikos von Kronenbruch und reduzierter Standfestigkeit bei Eschen mit hohem Kronentotholz-Anteil sowie geschädigter Stammbasis.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Thomas L. Cech | Veronika Neidel | Tamara Corcobado-Sánchez | Christine Hüttler | Andreas Daxer | Martin Brandstetter