Zusammenfassung: Gegenwärtig werden Eschenbestände in Europa durch das Eschentriebsterben (ETS), verursacht durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus (Eschen-Stengelbecherchen), stark bedroht.
Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), optimal an Standorte in der harten Au angepasst, spielt in den Auwäldern des Nationalparks Donau-Auen eine wichtige Rolle als bestandesbildende Baumart. Die Erhaltung der Esche ist daher ein integraler Bestandteil des Schutzes der Donau-Auen, ihrer Artenvielfalt und des gebietstypischen Charakters.
Mit dem Ziel potentiell resistente Eschen zu identifizieren und die Krankheitsdynamik des ETS besser zu verstehen, wurden im niederösterreichischen Gebiet des Nationalparks Untersuchungsflächen eingerichtet. Auf diesen wurde seit 2016 alle zwei Jahre eine Einzelbaumansprache an 700 markierten Eschen durchgeführt, um den Gesundheitszustand zu beurteilen und die Krankheitsentwicklung zu erfassen.
Das Projekt 761A-2021-54 „Ökologie und Artenschutz im Nationalpark Donau-Auen“, gefördert durch die Maßnahme A.2.2. Monitoring Esche (Österreichisches Programm für Ländliche Entwicklung/ LE 2014-20), ermöglicht es, das Monitoring in den Jahren 2022 und 2024, erneut durchzuführen und damit die Langzeitbeobachtung fortzusetzen. Die gewonnen Daten sollen neben der Erfassung des gegenwärtigen Gesundheitszustandes der Auwälder, auch Informationen zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung von Einzelbäumen liefern. Ab dem Jahr 2022 begleitet das BFW zusätzlich mehrere Eschen-Aufforstungsflächen im Nationalpark. An diesen Standorten wurden im Winter 2021/2022 mehr als 1000 Sämlinge aus krankheitsresistentem Saatgut aus der Eschenplantage, die im Projekt „Esche in Not“ zur Erhaltung resistenter Eschen angelegt wurde, gesetzt. Hierbei werden wichtige Daten zur Entwicklung von Jungbäumen in Gebieten mit hohem Infektionsdruck gesammelt werden, und damit Erkenntnisse für die Etablierung von neuen Eschenbeständen für die forstliche Praxis. |