Zusammenfassung: Waldbrandgefahr wird in Zukunft auch in Österreich ein fester Bestandteil des Sommers sein. Wie wir damit besser umgehen können, wird im Projekt Austria Fire Futures erforscht.
Die Katastrophenmeldungen aus den Waldbrandgebieten rund um den Globus dominierten in den Sommermonaten der letzten Jahre die Schlagzeilen. Auch hierzulande werden sich die Menschen daran gewöhnen müssen, dass der Wald gerade im Sommer kein optimaler Ort ist, um romantische Lagerfeuer zu genießen oder seine Zigarette achtlos wegzuwerfen.
Bis jetzt stellten Waldbrände in der Alpenrepublik noch keine große Gefahr dar. Zwar finden jährlich etwa 100 bis 300 Waldbrände statt, bei denen Flächen von durchschnittlich einem Hektar verbrennen, doch die Klimaerwärmung steigert das Risiko für mehrere und größere Feuer. Dieser Trend betrifft sogar relativ feuchte Regionen wie die Alpen, wo höhere Temperaturen in Kombination mit schneearmen Wintern, Blitzaktivität und ausgeprägten Trockenperioden ein vermehrtes Auftreten von Waldbränden begünstigen. Natürlich ist und bleibt die häufigste Brandursache der Mensch, der für etwa 85 % der Feuer verantwortlich ist.
Unter der Leitung des International Institute for Applied Systems Analysis erforschen die Universität für Bodenkultur Wien und das Bundesforschungszentrum für Wald heimische Gebirgswaldsysteme im Hinblick auf ihr Waldbrandrisiko. Das Projekt Austria Fire Futures untersucht Variablen wie die Morphologie, die Verfügbarkeit von brennbarem Material und die Freizeitaktivitäten im Gebiet der Gefährdung, in Waldbrandrisikomodellen. Die Daten sollen als dynamische Brandrisikokarten in Zukunft auf einer öffentlichen Plattform zugänglich sein. Das Projekt wird auch helfen, die Dynamiken in brandgefährdeten Waldgebieten angesichts der Klimaerwärmung besser verstehen zu können. Die Ergebnisse der Arbeit ermöglichen Expertinnen und Praktikern einen Blick in die Zukunft, um auch die Vermeidung von Waldbränden in ihre waldbaulichen Planungen mit einzuschließen. |