Zusammenfassung: Nachhaltige Waldbewirtschaftung beinhaltet neben dem Erhalt, der Pflege und der Nutzung des Baumbestandes auch die Bewirtschaftung des zum Lebensraum Wald gehörenden Wildes. Daher gehören Konflikte zwischen Jagdausübenden und FörsterInnen seit Jahrzehnten zum Diskurs über den Wildeinfluss auf die Verjüngung, die Baumartenzusammensetzung und die Biodiversität. Bisher erfolgt die Erhebung des Wildschadens österreichweit im Rahmen des Wildeinflussmonitorings WEM. Gleichzeitig braucht es zur langfristigen Umsetzung der Ziele der „Mariazeller Erklärung“ ein bundesweites Netz von „best practise“ Beispielen und die Kommunikation von erfolgreichen Umsetzungen, um den vor Ort tätigen Wald- und JagdbewirtschafterInnen aufzuzeigen, wie ein angepasstes Wildmanagement die Waldverjüngung und notwendige Baumartenvielfalt begünstigen können. Auf Revierebene müssen vor allem die verschiedenen wildökologischen Bestandestypen, die vorhandene Baumartenausstattung und der in den verschiedenen Beständen anzutreffende Verbiss berücksichtigt werden; dieses kann nur mit einem engeren Stichprobennetz als im WEM erzielt werden. Eine besondere Herausforderung sind Schutzwaldstandorte, denn diese sind angesichts ihrer Lage und Zugänglichkeit für WaldbewirtschafterInnen und Jagdausübende gleichermaßen herausfordernd, besitzen aber aufgrund ihrer Schutzfunktion eine besondere Bedeutung.
In dem hier beantragten Projekt sollen deshalb verschiedene Schutzwaldstandorte in Kärnten untersucht werden, um festzustellen, ob der wünschenswerte Dialog zwischen Wald- und JagdbewirtschafterInnen bereits umgesetzt wird und auf der Fläche bereits Wirkung zeigt. Für die Untersuchung werden sowohl waldökologische sowie wildbiologische Erhebungen durchgeführt, um eine faire Beurteilung der Verjüngungssituation und ihrer möglichen Ursachen zu erzielen. Dadurch sollen alle Interessensgruppen umfassend erreicht werden.
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