Zusammenfassung: Der Einfluss von Wildtieren auf die Verjüngung des Waldes führt häufig zu Konflikten zwischen Jagdausübenden und Waldbewirtschaftenden. Durch die Sammlung verschiedener Managementstrategien, Erfahrungen und Daten aus unterschiedlichen Forst- bzw. Jagdrevieren soll Wald- und Jagdbewirtschafter:Innen aufgezeigt werden, wie ein angepasstes Wildmanagement die Waldverjüngung und notwendige Baumartenvielfalt begünstigen kann. Auf Bezirksebene liefert das Wildeinflussmonitoring (WEM) daher seit Jahren verlässliche Daten über den großräumigeren Wildeinfluss. Diese Daten können aber nicht einfach auf die Revierebene umgelegt werden. Auf Revierebene müssen vor allem die verschiedenen wildökologischen Bestandestypen (WÖBT), die vorhandene Baumartenausstattung und andere revierspezifische Gegebenheiten berücksichtigt werden. Dieses kann nur mit einem engeren Stichprobennetz als im WEM erzielt werden. Da Erhebungen auf Revierebene sehr ressourcenintensiv sind, ist das Ziel des Projekts die Evaluierung von unterschiedlichen Methoden zur flächenbasierten Einschätzung des Waldverjüngungspotentials als Basis für ein revierübergreifendes integrales Wald- und Wildmanagement. Dazu werden in einem ersten Schritt die Daten des Projekts ‚Integrales Wald-Wildmanagement‘ (2019-2023) für die Schaffung eines Prognosemodells herangezogen. Dieses Modell soll der Bestimmung flächenbezogener Kenngrößen der Verjüngungs- und Verbisssituation, unter Einbeziehung von Fernerkundungsinformation und stichprobenartigen Erhebungen, dienen. Anschließend wird das neu geschaffene Prognosemodell in drei Revieren im Bezirk Perg/Oberösterreich kleinräumig validiert.
Durch die Analyse bestehender Methoden und Ergebnisse sowie der Schaffung des innovativen Prognosemodells tragen die Erkenntnisse des Projekts zu den Zielen des Forst-Jagd-Dialogs der Mariazeller-Erklärung bei.
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