Zusammenfassung: Überwachungsprogramme für Quarantäneschädlinge müssen risikobasiert geplant werden und sowohl die Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung des Organismus als auch die Verfügbarkeit von Wirtspflanzen berücksichtigen. Allerdings sind die dazu nötigen Daten oft nicht einfach verfügbar. Wir wollen daher aus einer Kombination von hoch aufgelöster, räumlicher Information zum Wirtsbaumvorkommen, der Analyse der Anfälligkeit der Bestände und detaillierter Information zu Risikoaktivitäten (basierend auf Handelsdaten und Verkehrsinfrastruktur) Risikogebiete für die Einschleppung des Kiefernholznematoden (Bursaphelenchus xylophilus), den Verursacher der Kiefernwelke, und seiner Vektoren (Bockkäfer der Gattung Monochamus) identifizieren, und so zu einer verbesserten Überwachung beitragen. Das hier beantragte Projekt stellt den österreichischen Beitrag zum Euphresco-Projekt 2023-A-425 dar.
Das Projektkonsortium wird die benötigten Eingangsdaten für ein optimiertes Surveydesign zusammenstellen. Nachdem die Surveys für die jeweilige Region maßgeschneidert sein sollen, werden alle Projektpartner die jeweils geeigneten Quellen identifizieren. Es können etwa frei verfügbare Sentinel-2 Satellitendaten mit neuartigen Methoden analysiert werden, um das Vorkommen der Wirtsbäume zu kartieren (diesen Ansatz werden wir in Österreich verfolgen). Darüber hinaus werden aus Handelsdaten oder Fernerkundungsinformationen Risikogebiete für die Einschleppung des Kiefernholznematoden oder die Vektoren identifiziert, z.B. Häfen oder Umschlagplätze für Nadelholz oder -produkte. Die Ergebnisse aus dem Projekt erlauben eine wesentlich verbesserte Kenntnis von Hochrisikogebieten, wo Kontrollmaßnahmen im Rahmen von Surveys intensiviert ausgeführt werden sollen, um Überwachungsprogramme zu optimieren, und einen eingeschleppten Schädling möglichst in einem frühen Stadium zu entdecken. Die im Projekt durchgeführte Risikoanalyse kann darüber hinaus als Vorlage für weitere Quarantäneschädlinge dienen. |