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Kabatina - Nadelbräune der Tannen (Sydowia polyspora=Kabatina abietis)
Symptome / Baumarten
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Bedeutung / Maßnahmen
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Bilder
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Karte, Fundort
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 | Rotbraune Verfärbung der äußeren Hälfte von Tannennadeln, beginnend mit rundlichen rotbraunen Flecken. Später bleicht der verfärbte Teil der Nadel aus, wird grau und fällt ab. Erst danach vergilbt der basale Nadelstumpf und fällt ebenfalls ab.
Aus der rotbraunen und später graugelben Nadeloberfläche treten die schwarzen Fruchtkörper des Mikropilzes Sydowia polyspora ("Kabatina abietis") deutlich hervor. Verwechslungsgefahr besteht vor allem bei Herbizidschäden oder anderen Kontaminationen durch Chemikalien, mit nachfolgend auftretenden sekundären Mikropilzen, aber auch mit Frostschäden bzw. Tannennadel-Gallmücken-Befall. Eine sichere Unterscheidung ist nur durch eine mikroskopische Untersuchung in einem Diagnoselabor möglich.
| | Betroffene Baumarten | Tanne; | Betroffene Pflanzenteile | Nadel; |
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 | Die Kabatina-Krankheit ist von den Symptomen her seit etwa 1980 bekannt, wurde jedoch erst 1993 als neue Art erkannt und beschrieben. Spätere Forschungen bestätigten jedoch, dass Kabatina abietis mit Sydowia polyspora (ungeschlechtliches Stadium Sclerophoma pithyophila sowie Hormonema dematioides) identisch ist. Diese Pilzart ist nahezu ubiquitär und gehört bei vielen Koniferenarten zu den Zersetzern von abgestorbenen Nadeln in der Streu. Sie ist ein Endophyt und in lebenden Geweben (Nadeln, Trieben) latent vorhanden. Warum sie gelegentlich die charakteristischen Nadelschäden auslöst ist allerdings nicht ganz klar. Gesicherte Zusammenhänge bestehen mit starker Besonnung während des Längenwachstums der jungen Triebe im Frühjahr. Die Symptome fehlen bei Nadeln, die z.B. von anderen Zweigen beschattet sind. Die Pilzkrankheit tritt hauptsächlich bei Abies grandis und A.nordmanniana auf und ist in Christbaumkulturen seit einigen Jahren im Zunehmen begriffen. Eine lebensbedrohende Gefahr hat Kabatina abietis für die Tannen bisher nicht bedeutet, selbst wenn sie oft erhebliche Nadelverluste zur Folge hat.
Kurative Maßnahmen Kurativ sind keine Maßnahmen möglich: Fungizide haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen.
In gefährdeten Lagen (hohe Luftfeuchtigkeit und intensive Besonnung nach dem Austrieb - Hanglagen!) ist bei den anfälligen Tannenarten fast jedes Jahr mit Symptomen zu rechnen. Vorbeugend sollten die Tannen, wo dies möglich ist, beschattet werden (z.B. durch Mischpflanzung mit anderen Baumarten).
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| Kabatina-Tannenadelbräune, Zweig mit Symptomen | | Kabatina-Tannenadelbräune, Symptome im Detail | | Kabatina-Tannenadelbräune, Nadel mit Fruchtkörpern |
| 2011 Krumbach | Rankweil | Bregenz | 2009 Weerberg | Pöllau | 2006 Michelhausen | 2005 Raxendorf |
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