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Platanenkrebs - Ceratocystis fimbriata f.sp.platani
Symptome / Baumarten
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Bedeutung / Maßnahmen
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Bilder
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Karte, Fundort
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 | Einzelne bis gruppenweise gehäufte absterbende oder
tote Platanen; Welke einzelner Äste, an bzw. rund um deren Basis am Stamm großflächige Rindennekrose; später Welke größerer Teile der Krone, Stammausschläge; kein Saftfluss; eingesunkene linsenförmige oder breit
streifige Läsionen am Stamm, anfänglich „weinfarben“, später milchkaffeebraun; typisch ist die Ausbildung längs- und quer verlaufender Risse (besonders klar bei Platanus occidentalis, weniger deutlich bei P.orientalis) in der Rinde des Stammes; kein Wundkallus.
Nach Ablösen der Rinde mit einem scharfem Messer im Randbereich der verfärbten Zonen:
äußeres Holz im Übergang mit leopardenfell-artigen
Flecken (braun bis dunkel violett). Querschnitte durch befallene Äste zeigen radial orientierte,
spindelförmige, bläulichschwarze Splintverfärbungen.
| | Betroffene Baumarten | Platane; | Betroffene Pflanzenteile | Stamm; Wurzel; |
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 | Platanenkrebs oder Platanenwelke ist die gefährlichste Krankheit der Platane, die in relativ kurzer Zeit zum Tod des Baumes führt.
Es handelt sich dabei um eine Tracheomykose (Pilzkrankheit der Wasser leitenden Gefäße des
Holzkörpers), verursacht durch den Mikropilz Ceratocystis fimbriata f.sp. platani.
Die Krankheit wurde Ende des Zweiten Weltkrieges aus
den USA vermutlich mit Pflanzgut nach Europa eingeschleppt, wo sie sich hauptsächlich in Italien, aber auch in anderen
mediterranen Ländern ausgebreitet hat (derzeitige Verbreitung in Europa: Frankreich, Italien, Spanien, Schweiz, Griechenland, Armenien). Verbreitungsschwerpunkte finden sich in zahlreichen italienischen und südfranzösischen Städten, in der Schweiz im Raum Genf sowie im Tessin. Die Übertragung des Pilzes von Baum zu Baum erfolgt via Wurzelkontakte benachbarter Platanen, sowie durch kontaminiertes Bodenmaterial und Pflanzgut. Oberirdisch ist die Übertragung nur über Wunden möglich, wobei Schnittwerkzeuge und Setzmaschinen die Hauptrolle spielen (keine Insekten- und keine Windverbreitung). Sporen bzw. Mycelien dringen über Wunden in die Rinde und später ins Holz ein, das Wachstum im Gewebe erreicht bis zu 1m pro Jahr, auch das Kernholz wird befallen. An der Oberfläche des abgestorbenen Holzes entwickeln sich geschlechtliche und ungeschlechtliche Sporen.
Kurative Maßnahmen QUARANTÄNEORGANISMUS (EPPO A2)! Daher: bei Verdacht sofortige Meldung an den Amtlichen Pflanzenschutzdienst! Entsorgung (Verbrennen) der befallenen Bäume (eine chemische Behandlung ist wirkungslos). Die effektivste vorbeugende Methode zur Vermeidung der Ausbreitung ist die sorgfältige Desinfektion des Schnittwerkzeuges. Pflanzgut auf Herkunft überprüfen (auf befallsfreie Herkunft achten!)
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| Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: Kronensymptome | | Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: Borke mit Längs- und Querrissen | | Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: Längsriss, schwache Kallusbildung | | Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: Holzverfärbung | | Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: spätes Stadium der Rindenzerstörung | | Ceratocystis fimbriata f.sp.platani: Fruchtkörper (markiert) |
| Keine Vorkommen in Österreich gefunden |
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