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Entomologie


Maikäfer

Maikäfer

Schäden durch Maikäfer

Im Mai 1999 konnten in Teilen Kärntens (Dolina, Klagenfurter Becken) und Niederösterreichs (Dunkelsteiner Wald) Fraßschäden durch Maikäfer insbesondere an Eichen beobachtet werden.

Insbesondere an südseitigen Wege- und Straßenrändern ist die Fraßaktivität nicht nur zu sehen, sondern durchaus auch zu hören. Gewöhnlich werden nur Laubhölzer befressen, bei Nahrungsmangel jedoch auch Nadelhölzer (bevorzugt Lärche).

Nach ca. 14-tägiger Fraßzeit erfolgt die Eiablage 10-60 cm tief im Boden. Da die Eier auf Freiflächen (Felder, Wiesen, Waldlichtungen) abgelegt werden, beschränkt sich der Fraß der Käfer meist auf einzelstehende Bäume und Waldränder bis etwa 50 m ins Bestandesinnere.

Die Lebensdauer der Maikäfer beträgt 4-6 Wochen. Die Larven (Engerlinge) schädigen durch Wurzelfraß meist stärker als der Käfer. Vor allem Pflanzgärten und Baumschulen sind betroffen, da der Verlust an Wurzelmasse durch Engerlingfraß Keimlinge und junge Bäume umbringen kann.

Zu den natürlichen Feinden des Maikäfers zählen Maulwurf, Dachs, Schwarzwild, Stare und auch Krähen. In den Morgenstunden, in denen die auf den Ästen sitzenden Maikäfer durch die Kälte noch langsam und unbeweglich sind, kann man diese abschütteln und an Hühner, Schweine und Fische verfüttern. Besonders Geflügel erweist sich während der am Boden stattfindenden Eiablage des Käfers als wirksamer Maikäfervertilger.

Eine chemische Bekämpfung des Maikäfers ist nicht sinnvoll.

Ch. Tomiczek, A. Pfister

Der Beitrag wurde auch veröffentlich in :Forstschutz Aktuell Nr. 23



1999-05-25 (TomC/FeiH).  Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at
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