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Entomologie


Sitkalaus
Sitkalaus - Erneute Zunahme der Schäden 2000?

Nach einem vergleichsweise ruhigem Jahr 1999 (Nahrungsmangel, natürliche Feinde) ist im laufenden Frühjahr mit größeren Schäden durch die Sitkalaus zu rechnen.

Situation 2000

Der letzte Kälteeinbruch (Anfang April) hat den Schwärmflug der geflügelten Läuse nur kurz unterbrochen, die ungeflügelten Tiere wurden dadurch kaum gestört. Etwa seit der 14./15. Woche war verstärkte Saugtätigkeit zu registrieren sowie erste Schadsymptome zu sehen. Aufgrund der an den befallenen Pflanzen festgestellten Populationsdichte ist zumindestens regional mit ähnlich starken Schäden wie 1998 zu rechnen.

Da der Befall aber heuer später als 1998 erfolgte, lassen sich – bei raschem Handeln – schwere Schäden durch geeignete Maßnahmen verhindern.


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Schadbild

Die ersten Läuse schlüpfen in der Regel Mitte März/Anfang April; können erste Schadsymptome bereits kurz danach festgestellt werden. Die Nadeln verfärben sich um Saugstellen zunächst hellgelb. Diese Flecken vergrößern sich und bilden später teilweise unregelmäßige Banden. Charakteristisch sind dabei ganz oder teilweise hellgelbe Nadeln (April - Mai). Während des Absterbens der Nadeln verfärben sich diese zuerst gelbbraun, später rot- bis violettbraun. Alle Nadeljahrgänge können befallen werden. Die Eier werden in Paketen, meist auf der Unterseite der Nadeln abgelegt und sind auffallend gelb-orange gefärbt. Ein Befall beginnt meist im unteren, beschatteten Teil der Bäume und im Inneren der Krone. Nach einem starken Befall im Frühjahr bleiben oft nur die diesjährigen Nadeln an den Zweigen. Die letzte Generation tritt bis in den Dezember hinein auf.

  • Wichtigstes Erkennungsmerkmal:
  • Baumarten:
    • Picea pungens, Picea pungens var. glauca, Picea abies,
  • Verwechslungsmöglichkeit:
    • Fichtennadelrost (im Frühstadium)


Kontrolle

Unter einem Zweig wird ein weißes Blatt Papier gehalten. Nach dem Abklopfen des Astes finden sich auf dem Papier grün gefärbte Läuse mit rubinroten Facettenaugen (leicht mit Lupe zu erkennen).


Marienkaefer

Maßnahmen

Sofort nach Erkennen des Befalls:
Innerhalb von 10-14 Tagen 2-malige Behandlung der Pflanzen mit einem handelsüblichen, gegen Läuse wirksamen Insektizid. Ökologisch verträglicher, aber mit mehr Aufwand verbunden, ist die Anwendung einer zitrusfreien Schmierseifenlösung – (3-5x, in Tagesabständen).

Später, wenn der Schaden schon weiter fortgeschritten ist (meist etwa ab Ende Mai-Juni), sollte auf eine aktive Bekämpfung der Läuse an stark befallenen Bäumen verzichtet werden. Einerseits ist der bereits angerichtete Schaden nicht mehr rückgängig zu machen, andererseits haben sich zu diesem Zeitpunkt natürliche Feinde wie diverse Marienkäferarten, Schwebfliegen u.a. soweit vermehrt, daß diese die Läuse ohne weiterer Hilfe unter Kontrolle bekommen. Eine unterstützende Maßnahme wäre das Freisetzen von Nützlingen, welche im Fachhandel erworben werden können (Infos auf der Homepage des Bundesamts und Forschungszentrums für Landwirtschaft).

Schadbild Detail

Bernhard.Perny@bfw.gv.at

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PfiA 10-05-2000