Forstschutz Aktuell Nr. 22

Inhalt


Spechtschäden an Lärche
Ch. Tomiczek

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Im Spätwinter 1996/97 wurden bisher nicht beobachtete Schäden an einzelnen Lärchen (Larix decidua Mill.) in einem ca. 80-100-jährigen Mischwald (Rossatz, Bez. Krems, NÖ, Austria) gesichtet. Bei den betroffenen, rund 28 m hohen und 30-35 cm starken Lärchen war die Borke nahezu stammumfassend, beginnend ab ca. 2 m Stammhöhe bis in den Kronenbereich, durch Spechte abgeschlagen. Dies ließ sich sowohl durch die typischen "Einschlagstellen" der Schnäbel, als auch durch Beobachtungen seitens des Forstbetriebes bestätigen. Interessanterweise war dieses Phänomen lediglich auf Lärchen beschränkt und keine der übrigen Baumarten (Fichte, Tanne, Buche) betroffen.

Probefällungen an den von der Borke befreiten Bäumen ergaben keinerlei Hinweise, wonach die Spechte gesucht hätten. Außer zahlreicher, kleiner Mücken konnten keinerlei Insekten festgestellt werden, die in größerem Umfang vorhanden gewesen wären. Da lediglich die Borke, kaum jedoch das Kambium von den Schnabelhieben betroffen wurde, ist anzunehmen, daß die Lärchen durch dieses Ereignis nicht absterben werden. Ähnliche Phänomene traten auch in der Schweiz auf und wurden dort auf eine Überpopulation der Spechte zurückgeführt. Beobachtungen (Donaubauer, mündliche Mitt.), wonach auch Pilze (Cytospora sp. und Phomopsis sp.) ähnliche Schäden verursachen können, wurden nicht bestätigt.


1998-07-21  Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at
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