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Entomologie



Wiesskiefer

Käfer

Käfergefahr bei Weißkiefer
Ch. Tomiczek, A. Pfister


Daß der Fichte durch Buchdrucker (Ips typographus) und Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) Gefahr droht, hat sich bei den Waldbesitzern längst herumgesprochen. Völlig anders gelagert scheint die Sitution betreffend Kiefernschädlinge. Aufgrund des letzten Schnee- und Eisbruchereignisses im Winter 1995/96 sind wipfelgebrochene Weißkiefern in großer Zahl sowie Wipfelstücke und Astmaterial in den Waldbeständen verblieben. Dies hat in einigen Regionen Österreichs zu einer katastrophalen Zunahme verschiedener Käferarten auf der Weißkiefer geführt.

Während bei der Fichte durch konsequentes Aufarbeiten der Käferbäume, Waldhygiene und Fangbaumvorlage die Borkenkäferkalamität im abklingen ist, kommt es bei der Weißkiefer zu einer Gradation der Schädlinge.

Der Schädlingskomplex

Bei Differentialdiagnosen wurde der Blaue Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea), ferner Kiefernstangenrüssler (Pissodes piniphilus) und Sechszähniger Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) als Primärverursacher des Schadkomplexes ermittelt. Darüber hinaus wurden auch Großer und Kleiner Waldgärtner (Tomicus piniperda und T. minor), Zwölfzähniger Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus) und Pityogenes sp. gefunden.

Die Käferpopulation ist mittlerweise stark erhöht, sodaß nicht nur vorgeschädigte Kiefern, sondern auch gesunde Bäume befallen werden können.

Der typische Krankheitsverlauf ist dadurch gekennzeichnet, daß der Blaue Kiefernprachtkäfer im unteren Stammdrittel und der Kiefernstangenrüssler im schwachen Material auf der Rinde ihre Eiablage vollziehen. Bevorzugt werden dabei südexponierte Stammteile. Kann der Baum aufgrund von hohem Befalldruck, Vorschädigungen oder Trockenstreß die Larven mittels Harz nicht abtöten, stirbt er in der Regel nach 1 bis 2 Jahren ab. Solange braucht der Blaue Kiefernprachtkäfer, um unter Anlage von geschlängelten, mit wolkig gepressten Bohrmehl gefüllten Fraßgängen, seine Entwicklung abzuschließen. Unter „Führung“ des Sechszähnigen Kiefernborkenkäfers (Ips acuminatus) besiedeln Borkenkäfer den restlichen Baum.

Bekämpfungsmaßnahmen

Um die noch ungeschädigten Bestandesteile zu retten, sollten folgende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden:

  • Entnahme aller Befallsbäume
  • Entrindung, Behandlung mit Stammschutzmitteln oder Abtransport aus dem Bestand
  • Schlagrücklaß auf Fratten legen oder heckseln, bzw. verbrennen
  • Fangbäume gegen Borkenkäfer (Waldgärtner, Sechszähniger Kiefernborkenkäfer) schon im Februar legen, kontrollieren und rechtzeitig entrinden.


Der Beitrag wurde auch veröffentlich in :Forstschutz Aktuell Nr. 23

1999-06-14 PfiA/FeiH, Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at
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